Kordeltasche

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Auf einem amerikanischen Blog, stellte eine Näherin ihre neue Strandtasche vor und ich war direkt begeistert.

 

Genäht aus einer Kordel...das wollte ich auch ausprobieren. Und ganz ehrlich, ich bin total begeistert.

 

Super einfach, macht Spaß und das Ergebnis lässt sich echt sehen. Zum Glück sind von den ursprünglichen 100m Kordel noch ordentlich was über. Ich habe schon die nächste Idee im Kopf.

 

Am Anfang muss man ein bißchen planen. Ein Schnittmuster braucht man nicht, das macht die Kordel automatisch. Allerdings muss man planen, wie groß die Tasche werden soll. Denn der Boden wächst anfangs automatisch in die Breite und in die Länge, je Länger der Boden der Tasche sein soll, desto länger muss man mit der ersten Kordelschlaufe beginnen!

 

Ich habe hier 0,6cm breite 100%ige Baumwollkordel in naturweiß genommen. Man kann diese ggfs. einfärben, aber viel wichtiger, man kann sie normal in der Waschmaschine waschen.

 

Im ersten Schritt habe ich meine Nähmaschine eingestellt, ZickZack Stich und eng aber breit. Ich habe eine Breite von 4,5 gewählt, damit ist die Wahrscheinlichkeit, jeweils eine Kordel zu treffen, deutlich erhöht ;-)

 

Jetzt die beiden Kordelteile eng aneinander drücken und in der Rundung mit einem Zickzack Stich beginnen. Dabei darauf achten, dass ein Stich in die eine Kordel und der andere in die andere geht.

 

Die ersten Rundungen sind immer die schwersten! Nicht aufgeben. Ruhig öfters hin und her nähen und dabei schon zusammen schieben. ABER: Gut auf die Finger aufpassen!!!!!

Am Ende die Nadel in die Kordel versenken und die nächste Schlafe legen und weiter mit ZickZack festnähen.

 

Nach diesem Prinzip jetzt einfach Runde um Runde vernähen.

 

Falls mal nicht richtig getroffen wird...wenn ihr Kordelfarbiges Nähgarn näht, könnt ihr einfach noch mal drüber gehen. Das sieht man nicht. Wenn ihr eine andere Farbe nehmt...was auch super aussieht, dann solltet ihr separat über die Stelle drüber gehen.

 

TIPP: Beim ersten Mal auf jedenfall gleichfarbiges Garn nehmen, denn es gehört tatsächlich etwas Übung dazu. Schwer ist es nicht, aber ich neige leider dazu, nach einigen Runden meine Nähmaschine arg zu treten um Strecke zus schaffen. Und dann trifft die Nadel auch schon mal zweimal in die selbe Kordel.

Wenn ihr den Boden so groß habt, wie ihr euch das vorstellt, müsst ihr quasi nach oben arbeiten.

 

Das war die Stelle vor der ich Sorge hatte, denn ich habe keine Anleitung gefunden wie das nun klappt.

 

Das verrückte ist...man braucht keine Anleitung. Das geht irgendwie von selber. Klingt komisch, ist aber so.

 

Einfach wenn ihr entscheidet, dass es jetzt hoch gehen soll, die Kordel die ihr annäht etwas strammer halten. Dazu den Boden hochklappen, als würdet ihr die Kordel seitlich annähen. Wenn ihr nun mal wieder den Unterfaden wechseln müsst, und glaubt mir, ihr werdet ihn häufig wechseln müssen ;-) , den Boden auf den Tisch stellen und die Kordeln etwas in Position biegen. MIt jeder Reihe wird es sich etwas mehr nach oben beugen. Ich glaube das nennt sich intuitives Nähen ;-)

Wenn ihr erst einmal so weit oben seid, dann ist das ganze reine Fleißarbeit. Runde um Runde und immer schön die Kordeln entwirren :-) Am einfachsten geht es, wenn man sich ein paar Meter abrollt und die Kordel im Schoß mitlaufen lässt, dann hat man am wenigsten Spannung drauf. Zwischendurch immer mal wieder an den Unterfaden denken ;-)

Kurz vor Schluß habe ich das Experiment einer zweiten Kordelfarbe gewagt. Mein hier liegendes Bondageseil wollte auch vernäht werden ;-) Dieses ist 0,8cm breit, das war aber kein Problem.

 

Dafür eher der Übergang. Gelöst habe ich es nun, indem ich die beiden Kordeln also Ende weiß und Anfang grün, Stoß auf Stoß gelegt habe, vorher frisch abgeschnitten, damit es möglichst wenig ausgefranst ist, und dann mit einem ZickZack vernäht habe. Danach dann ganz normal weiter Kordel an Tasche mit dem breiten ZickZack.

Den nächsten Übergang, dann genau so. Diesen habe ich etwas versetzt gesetzt. Das ist wohl Geschmacksache.

Das allerletzte Stück Kordel habe ich am Ende abgeschrägt, die geschnittene Seite zur Tasche hin und auch mit einem ZickZack vernäht. 

Dann noch Gurtband als Riemen mit einem Geradstich angenäht und fertig. 

 

Hier auf dem Foto sieht man, dass der Kordelübergang noch Ausbaufähig ist. :-O 

Aber alles in allem, bin ich mit dem Ergebnis echt zufrieden.

 

Und...

Endlich eine Tasche, in der meine Stoffeinkäufe klein aussehen und noch mehr reinpasst :-) 

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